Ursprung des Dorfes Zwillbrock, Kult und Kultur für Einheimische und Gäste
Die Kirche St. Franziskus war ursprünglich eine Klosterkirche eines Minoritenkonvents. Die Ursprünge des Klosters gehen bis ins Jahr 1651 zurück, als Bocholter Minoriten im Auftrag des Bischofs von Münster für die benachbarten Niederlanden eine Weihnachtsmesse unter freiem Himmel hielten und ein Jahr später eine Kapelle aus Torfsoden errichtet wurde. Die Grundeinstellung für den heutigen Kirchbau erfolgte 1717. Die Kirchweihe konnte aber erst 1748 gefeiert werden. Im Rahmen der Säkularisation wurde das Kloster im Jahre 1803 aufgehoben und im Jahr 1811 endgültig geschlossen. Die Gebäude wurden – mit Ausnahme der Kirche – später verkauft und abgerissen. Die Kirche diente zunächst als Filialkirche der Pfarrei St. Georg zur Betreuung der Christen auf beiden Seiten der Grenze. In der ersten Hälfte des 19. Jh. siedelten sich mehrere kleine landwirtschaftliche Höfe an, die in Zwillbrock eine neue Existenz boten. Dies und die weite Entfernung zur Pfarrkirche St. Georg, waren der Anlass zur Gründung der Pfarrei im Jahr 1858. Im Zuge der Modernisierung der Landwirtschaft im Laufe des 19. Jahrhunderts bot die karge Zwillbrocker Gegend der Bevölkerung Arbeit und Brot. Die prächtige Barockausstattung der Kirche ist in ihrer Geschlossenheit die besterhaltene im Münsterland und vielleicht sogar darüber hinaus. Alle Altäre und Plastiken sind aus Eichenholz gefertigt und die ursprüngliche Ausstattung blieb ganz erhalten. Leider sind die Namen von Baumeister, Bildhauer und Maler nicht bekannt. In den Jahren 1958 bis 1961 erfolgte eine Umfassende Restaurierung und ist seitdem eine der Hauptanziehungspunke für Gläubige und Touristen. Heute ist die ehemalige Pfarrkirche St. Franziskus wieder Teil der Pfarrgemeinde St. Georg Vreden, wie alle anderen Dorfgemeinden Vredens auch. Das kirchliche Leben ist nach wie vor geprägt von grenzüberschreitendem Zusammenhalt und Engagement. Messdiener, Lektoren aus Zwillbrock und den Niederlanden, Kommunionhelfer, der Kirchenchor, die Frauengemeinschaft, Kommuniongruppen, die Landjugend und eine deutsch/niederländische Wallfahrtsgruppe die alljährlich mit dem Fahrrad nach Kevelaer fährt, bereichern das Kirchenjahr. Ganz besondere Höhepunkte im Kirchenjahr sind außerdem die vielen Konzerte in der Kirche. Sie bieten den Menschen von nah und fern die Begegnung mit Kult und Kultur.
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