Leserbrief

WENN ES IN HOLLAND KEINE FANTASIE MEHR GIBT…

Seit vielen Jahren lesen wir Ihre Zeitschrift und nun muss ich es doch einmal loswerden, dass es mir leid tut, Woche für Woche ausländische Kurzgeschichten lesen zu müssen. Wir wohnen hier am Rande des niederländischen Sprachgebiets. Bis kurz vor dem Aufstieg des berüchtigten Adolf ließ die Haager Regierung unsere Kinder ganz unbesorgt auf die Deutsche Lehrschule in Zwillbrock gehen. Diese Zeit ist glücklicherweise vorbei, aber jetzt wird unsere Wochenzeitschrift aus Haarlem ständig mit englischen und amerikanischen Erzählungen vollgestopft. Nicht, dass wir den Kanadiern nicht dankbar wären, dass sie die Deutschen hier wieder hinausgeworfen haben, und auch nicht, dass wir Erbsenzähler oder Kleinkrämer wären, aber dass uns nichts anderes mehr serviert wird als Übersetzungen, das geht mir doch zu weit. Wenn es in Holland keine Fantasie oder Rührung mehr gibt, dann gibt es noch andere Provinzen, in denen und worüber noch genug zu erzählen wäre.

I. H. K. L. Goldewijk,

Eibergen (Gld.)

Übersetzung: Sandra Lentfort

Unser Dorf hat Zukunft