








Die Heide im Zwillbrocker Venn wird kultiviert, Mai 1936.
Die Besiedlung Zwillbrocks begann langsam und ist vor 1800 kaum belegt. Ursprünglich gehörte das Gebiet zur Bauerschaft Ellewick und bestand aus wenigen Höfen. Das umliegende Venn und der „Schwillbroock“ waren gemeinschaftlich genutzte Markengründe, auf denen Vieh geweidet, Plaggen gemäht und Torf gestochen wurde. Immer wieder kam es dabei zu Grenzstreitigkeiten, etwa mit den benachbarten Niederländern aus Meddo, wie ein Gerichtsfall von 1638 belegt.
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden erste feste Höfe in der Nähe des Klosters Zwillbrock, das ebenfalls Einfluss auf die Besiedlung nahm. Niederländische Katholiken fanden in Zwillbrock Brot und Arbeit. Mit der Agrarreform und dem Ende des Feudalwesens im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Landwirtschaft technisch weiter. Neue Arbeitsmöglichkeiten zogen viele Menschen an – vor allem aus den Niederlanden und umliegenden Bauerschaften.
Trotz der Armut einiger kleiner Höfe wuchs die Dorfgemeinschaft eng zusammen. Die Grenze zu den Niederlanden spielte im Alltag kaum eine Rolle, und gegenseitige Hilfe war selbstverständlich. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm die Mobilität zu, doch das nachbarschaftliche Miteinander blieb erhalten.
Die erste offizielle Einwohnererfassung beginnt 1811 unter französischer Verwaltung. Anfangs wurden viele Bewohner noch unter Ellewick geführt – erst später, nach der Gründung der Pfarrei St. Franziskus um 1849 setzte sich der Name Zwillbrock durch, was ein wachsendes Selbstverständnis als eigenständige Bauerschaft zeigt.
Quelle: Sandra Lentfort
Quelle Bilder: Archiv LWL
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