2. Station: Kloppendiek

Der Kloppendiek in Zwillbrock

Der Kloppendiek ist ein historischer Weg in Zwillbrock, der weit mehr ist als nur ein einfacher Pfad durch die Landschaft. Sein Name leitet sich von den Kloppen ab. Das waren Frauen, die am Kloppendiek wohnten und als weltliche Ordensfrauen, ähnlich wie Beginen neben den Ordensleuten im Kloster für die Seelsorge der Kirchenbesucher zuständig waren. Der Volksmund sah in dem Namen  eine Anspielung auf das geheime Anklopfen katholischer Gläubiger an verborgenen Orten während der Zeit der Reformation und der konfessionellen Spannungen im 17. Jahrhundert.

Zur Zeit der Gegenreformation war der Kloppendiek ein wichtiger Zuweg für niederländische Katholiken, die über die nahe Grenze nach Zwillbrock kamen, um dort unbehelligt an Gottesdiensten teilzunehmen. In den Niederlanden war die katholische Liturgie damals verboten, während im benachbarten Münsterland – und besonders im Missionsstützpunkt Zwillbrock – das katholische Leben offen gepflegt werden konnte.

Über den Kloppendiek kamen viele Gläubige heimlich, oft nachts oder in aller Frühe, durch das Moor und die Felder nach Zwillbrock zur Messe. Der Weg führte sie direkt zur barocken Kirche und dem Kloster, wo sie die Sakramente empfangen und ihren Glauben leben konnten.

Der Kloppendiek ist ein Stück gelebte Geschichte – ein Weg des Glaubens, der bis heute verbindet.

Quelle: Sandra Lentfort
Quelle Bild: Archiv LWL

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